Gender und Diversität in der Medizin: Perspektiven aus den Medical Humanities

Montag, 17.4.2023, 18.15 Uhr, Kupferbau, Hörsaal 21, Hölderlinstr. 5, Tübingen

Prof. Dr. Ingrid Hotz-Davies, Englisches Seminar, Tübingen, Dr. Davina Höll, Exzellenzcluster „Controlling Microbes to Fight Infections“ (CMFI), Tübingen

Die Medical Humanities sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das nicht nur in Zeiten der Pandemie von hoher gesellschaftlicher Relevanz ist. An der Schnittstelle von Medizin, Gesellschafts-, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie unterschiedlichsten Kunstformen setzen sich die Medical Humanities kritisch und kreativ mit medizinischer Forschung und Praxis in ihren vielfältigen Dimensionen auseinander. Dabei bieten sie nicht zuletzt auch medizinischem Personal einen Rahmen, professionelles Handeln gesellschaftlich und kulturell zu kontextualisieren, zu reflektieren und zu hinterfragen.

„Die Kategorien ‚Gender‘ und ‚Diversität‘ innerhalb der Medizin sind zentrale Forschungsgegenstände der Medical Humanities. Diese Vorlesungsreihe bietet einen Einblick in deren vielfältige methodische, theoretische und praktische Zugänge und fragt unter anderem: Wie prägen Geschlecht, sexuelle und religiöse Orientierung oder Herkunft medizinische Forschung, Diagnose- und Therapieverfahren? Wie kann die Auseinandersetzung mit Kunst und Literatur dazu beitragen, den enormen epistemologischen, ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen einer sich rasant entwickelnden und immer differenzierter und diverser werdenden Medizin zu begegnen? Welche Visionen einer gerechteren, gendersensiblen und diversitätsorientierten Medizin bieten Kunst und Literatur selbst?

Weiblichkeit und Wahnsinn: Überlegungen aus Psychiatriegeschichte und Literatur