Mi 5.6., 18 Uhr, Kupferbau, Hörsaal 25, Hölderlinstraße 5, Tübingen

Vortrag von Dr. Petra Ahrens, Tampere University.

Vom 6. bis zum 9. Juni 2024 finden Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Diesen wird gemeinhin der Charakter einer „Nebenwahl“ (2nd order election) attestiert. Dies zeigt sich in der vergleichsweise niedrigen Wahlbeteiligung, in einem Trend zum Protestwahlverhalten sowie in oftmals eher schwachen Kampagnen. Zugleich zeigen Eurobarometer-Umfragen, dass das Europäische Parlament hohes Vertrauen genießt. Dabei ist das Wissen über die Institution eher gering.

Die 10. Direktwahlen im Jahr 2024 werden mit großer Spannung erwartet. In vielen Mitgliedstaaten sind euroskeptische und radikale Parteien im Aufwind. Zudem hat das Ansehen des Europäischen Parlaments durch den „Katar-Gate“-Skandal gelitten. Diese  Entwicklungen sind in Bezug auf die Kampagnen sowie das Wahlverhalten von Bedeutung. Die künftige Zusammensetzung des Europäischen Parlaments hat gravierende Auswirkungen auf seine Arbeit, auf seine Rolle im Gesetzgebungsprozess sowie auf die Perspektiven europäischer Integration insgesamt.

Vor diesem Hintergrund werden in der Vortragsreihe folgende Fragen analysiert: Welche Rolle spielt das Europäische Parlament in der Europäischen Union? Wie wird es gewählt? Welche Muster zeigen sich im Wahlverhalten und in den Wahlkampagnen der politischen Parteien? Wie einflussreich ist das Europäische Parlament in der Gesetzgebung und in Handlungsfeldern, die integrationspolitisch von hoher Bedeutung sind?

Europawahlen und Gender-Perspektiven auf das Parlament, die Parteien und die Politiken