Stellungnahme NO WOMAN NO FILM (Feminist Film Festival, Tübingen) zum Russland-Ukraine-Konflikt / Spendenaufruf

Der Angriff Russlands auf die Ukraine erfüllte uns mit großer Sorge. Angesichts der schockierenden Bilder und Nachrichten, die uns in den letzten Tagen erreicht haben, fragten wir uns nach unserer Verantwortung für eine freie und offene Welt und was wir jetzt gegen dieses Gefühl der „Ohnmacht“ tun können.

Wir haben mit dem Gedanken gerungen, ob wir das Festival NO WOMAN NO FILM absagen sollen, weil wir, wie Ihr alle, mit unseren Gedanken jetzt ganz woanders sind. Wir kamen jedoch zu dem Schluss, dass eine resignative Haltung nicht sinnvoll wäre. Was in Zeiten des Friedens und des Wohlstands so selbstverständlich ist, wird jetzt zu einer Verantwortung. Als öffentlicher Raum können wir unsere Solidarität mit der Ukraine und allen Menschen zeigen, die sich für den Frieden und die Zivilgesellschaft einsetzen.

Und weil wir das können, werden wir es auch tun.

Deshalb haben wir uns entschlossen – ohne die Ticketpreise zu ändern – einen Euro von jedem Ticket, das während des NO WOMAN NO FILM Festivals (03.03.-09.03.) verkauft wird, an AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND e.V. zur Unterstützung ihrer Arbeit im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine spenden.


AMNESTY INTERNATIONAL Deutschland e.V.

https://action.amnesty.at/spende/Ukraine-Russland-Konflikt


Derzeit kann unser Kino zu 60 % ausgelastet werden, daher bitten wir Euch, Eure Karten per E-Mail oder telefonisch zu reservieren. Wir werden auch vor Ort – mit Hilfe der Hochschulgruppe von AMNESTY INTERNATIONAL Tübingen–Spenden sammeln.

Wir hoffen, dass unsere Haltung und Eure Unterstützung zur Verbesserung der Lage in der Ukraine beitragen und wollen Euch darin bestärken, Euch auch privat für die ukrainische Gesellschaft zu engagieren. Nutzt Eure Stimme und Tatkraft, um unsere Werte der Demokratie und des Friedens zu verteidigen.

Ja, das Kino bringt uns zum Träumen. Dank des Kinos finden wir uns in anderen Welten wieder, wir können unseren Problemen entfliehen und etwas Neues erleben. Es geht jedoch nicht immer um angenehme Erfahrungen. Das Kino sollte uns deshalb auch dazu bringen, uns unserer Verantwortung in der Realität, auf die wir Einfluss haben, zu stellen.

Slava Ukraini!

Donnerstag 3. März – Mittwoch 9. März 2022 im Kino Arsenal, Am Stadtgraben 33, Tübingen

Das Festival ist eine Plattform für die Präsentation von Filmen, die den Prinzipien des intersektionalen Feminismus folgen.

BEGLEITPROGRAMM: No Woman No Film 2022

Sa., 05.03. | 21:00 – 02:00h |Festival-Eröffnungsparty | Eintritt frei |Spende für die Künstlerin erwünscht

JANE DOOM

ist die einzige lokale Dragkünstlerin, die #strictlyvinyl auflegt und dazu performt. Sie ist schon seit 2019 mit ihrem schweren Plattenkoffer unterwegs, jetzt schminkt sie sich noch 3 Stunden, zwingt sich in einem Korsett rein und trägt eine Perücke dazu – weil es Spaß macht. Sie serviert auf ihren bunten Plattentellern alles, was zum Tanzen und Mitsingen bringt, mit großer Vorliebe für 90iger House-Musik.


So., 06.03. | 20:00-21:30h |Visual Poetry | Chanson | Figurentheater |Eintritt frei |Spende für die Künstlerinnen erwünscht

Amorph und Kristallin (Ellis James) von Colline Charli und Elena Sofie Böhler

Wie fühlt es sich an, das Universum zu sein? Bin ich nur Teil einer gestaltlosen Masse oder selbst gestaltend im Sinne meiner kleinsten Teile? Was wenn mein Marionettenfaden reißt, obwohl ich ihn fest in der Hand halte? Muss ich bleiben, was ich war oder kann ich mich metamorph verhalten? Mit sichtbaren Gedichten und deutsch-französischen Chansons versuchen zwei Künstlerinnen das Gespräch mit einem zweiten Gesicht aufzunehmen.

Di., 08.03. |20:00 – 00:00h | Party zum Weltfrauentag | Eintritt frei |Spende für die Künstlerin erwünscht

Alisa Scetinina aka. GAISMA. Dj, Analoge Live-Sets und Perfomance.

Meine Musik erlaubt mir mit unterschiedlichen Einflüssen zu experimentieren und neugierig zu bleiben. Weniger an perfekter Produktion bin ich an “Fehlern” als organischen Teil des kreativen Prozesses interessiert. Ich möchte gute Vibes transportieren und das Gefühl, dass die Musik einem alles gibt, was man in Moment braucht!

Mi., 09.03. | 21:00 – 02:00 h | Festival-Abschlussparty | Eintritt frei |Spende für die Künstlerinnen erwünscht

FLINTA* DJ-Kollektiv

Musik auflegen wird das Tübinger FLINTA* DJ-Kollektiv, das so frisch gegründet ist, dass es noch keinen Namen hat – aber dafür umso mehr angestaute Partyenergie, die mit Menschen geteilt werden will! Freut euch auf: Biggi BoomBASStic (Latin-american HipHop & Afro-Colombian Beats), The Destroyer (organic Techno), Emushko morent (melodischer Techno) & saffho (hiphop, queer pop). Wie könnte man den Abschluss eines feministischen Filmfestivals besser feiern, als mit dem Startschuss eines Kollektivs, das die cis-männlich dominierte DJ-Welt aufrütteln wird?

NO WOMAN NO FILM- Feministisches Filmfestival Tübingen