Veranstaltungen in Tübingen:

Gesprächsrunde „Sexkauf stoppen – jetzt!“

Freitag, 22.11.2019, 18 Uhr, im Kino Museum, Am Stadtgraben 2

An der hochkarätigen Gesprächsrunde zum Prostitutionsmarkt, Menschenhandel und dem Sexkaufverbot im Rahmen des „Nordischen Modells“ nehmen teil: die angehende Diplom-Juristin Sandra Norak, Überlebende der sogenannten Loverboy-Methode – bei der Mädchen in die Prostitution gelockt werden – und Aktivistin für den Ausstieg aus der Prostitution; Kommissar Simon Häggström, der konkrete Einblicke in seine Arbeit im schwedischen Stockholm gibt, wo er seit über zehn Jahren das wegweisende Sexkaufverbot in die Praxis umsetzt; Kommissar Helmut Sporer, Vertreter des „Augsburger Wegs“, der Menschenwürde und Selbstbestimmung als zentrale Kriterien bei der Regelung von Prostitution einfordert – er war neben Simon Häggström Experte in den Anhörungen des Europaparlaments zum Thema; sowie die Vorstandsfrau von TERRE DES FEMMES und SOLWODI Inge Bell, die seit langem als Journalistin und in der NRO-Arbeit gegen Prostitution und Menschenhandel aktiv ist und tiefgreifende Erfahrungen bezüglich des Mädchenhandels in und aus Osteuropa gemacht hat. Die Gesprächsrunde wird auf Deutsch und Englisch sein. 

TERRE DES FEMMES – Fahnenhissung zum internationalen Tag „Frei leben – ohne Gewalt. Gegen Gewalt an Frauen“

Samstag, 23.11.2019, 14-16 Uhr, im Rathaus Tübingen, Ratssaal

„#sexistunbezahlbar: Für eine Welt ohne Prostitution“ lautet das Schwerpunktthema der diesjährigen TERRE DES
FEMMES Kampagne. Nach dem Grußwort von Oberbürgermeister Boris Palmer führt Marie Kaltenbach als Vertreterin des Frauennetzwerks Tübingen ins Thema ein.
Geschäftsführerin Christa Stolle stellt die Forderungen und
Aktivitäten von TERRE DES FEMMES für einen gesellschaftlichen Ausstieg aus der Prostitution vor. Diese nehmen im Rahmen der Mädchenkampagne auch die „Loverboy-Methode“ in den Blick, bei der Mädchen vom Schulhof in die Prostitution gelockt werden.
Inge Bell hat seit langem als Journalistin tiefgreifende Erfahrungen bezüglich des Mädchenhandels in und aus Osteuropa gemacht und ist in den Netzwerken gegen Prostitution und Menschenhandel aktiv. Sie berichtet anschaulich u.a. mit Videoclips über deren Ziele, aktuelle Aktivitäten und Erfolge. Musikalische Umrahmung vom Ernst-Bloch-Chor.
Zum Abschluss hissen wir gemeinsam die Fahne „Frei leben –
ohne Gewalt“ vor dem Rathaus. Dazu gibt es einen kurzen
Redebeitrag von Courage e. V.: „Bleiberecht für Sandrine M.“
Moderation: Luzia Köberlein, Gleichstellungsbeauftragte

Film und Frühstück

Sonntag, 24.11.2019, 11 Uhr, im Frauencafé achtbar, Weberstr. 8

Ab 11 Uhr erwartet Sie ein phantasievolles Frühstücksbuffet.
Danach zeigt das Frauencafé achtbar im Rahmen des Filmfestes
FrauenWelten diesmal zwei Filme:
DELBAND (Iran 2018; OmeU; 60 min): Die willensstarke
82-jährige Hirtin Firouzeh genießt mit ihren Kühen ihre absolute Unabhängigkeit in der eisklaren atemberaubenden
Landschaft im Norden Irans. Sie liebt es, alle schwere Arbeit
ganz allein zu tun, auf Bäume Klettern inklusive und weigert
sich, ins bequemere Dorf im Tal zu ziehen. Als Witwe einer
Zwangsehe mit 11 Kindern hat sie sich das verdient.
MULHERADA (Brasilien 2018; OmdU; 20 min): Einfache Frauen schaffen das Außerordentliche: eine gewaltfreie ländliche Gemeinschaft aufzubauen, geleitet von Intuition, Empathie und weiblicher Solidarität. Geschlechterrollen stellen sie auf den Kopf, gewalttätige Männer lernen die willensstarken
Frauen, ihre Trillerpfeifen und Schlagstöcke zu respektieren,
und natürlich den drohenden Sexstreik!
Die Regisseurin des Films MULHERADA, Ella Antoni, ist anwesend!
Nach dem Film ist noch Gelegenheit, mit ihr gemütlich zusammen zu sitzen, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.
Bitte reservieren unter:
info@achtbar-tuebingen.de

„NEIN zu Gewalt an Frauen – Flucht aus Afrika“

Montag, 25.11.2019, 18 Uhr, im Frauencafé achtbar, Weberstr. 8

Vortrag von Dr. Cornelie Schweizer (Dipl. Psychologin), Tübingen
Themen des Vortrags:
• Warum flüchten Frauen allein nach Europa?
• Was erleben sie auf der Flucht?
• Welche körperlichen und seelischen Folgen haben diese
Erlebnisse?
• Was brauchen allein geflüchtete Frauen, wenn sie hier
ankommen?

Querfeldein im Gespräch mit der Initiative #ichbinkeinfreier und Sisters e.V.

Montag, 25.11.2019, 20 Uhr, im Ribingurümu, Mühlstr. 20

Der studentische Verein Querfeldein lädt zum Gespräch mit der Initiative #ichbinkeinfreier und Sisters e. V. – für den Ausstieg aus der Prostitution ein.
Für eine Welt ohne Prostitution – dafür engagieren sich beide Initiativen, wenn auch auf unterschiedliche Weise. #ichbinkeinfreier setzt sich gegen Sexkauf und stattdessen für Sexualität auf Augenhöhe ein. Hierzu fangen die Aktivistinnen in kurzen Videos Stimmen von Männern ein, die keine Freier sind. Neben der Etablierung neuer, positiver Bilder einer emanzipierten Männlichkeit, möchte die Initiative eine gesellschaftliche Diskussion anstoßen, welche den Prostitutionsmarkt und dessen Einfluss auf das Geschlechterverhältnis hinterfragt.
Sisters e. V. hilft und berät Frauen beim Ausstieg aus der Prostitution und unterstützt sie beim Start in ein neues Leben. Außerdem informiert Sisters in der Öffentlichkeit über Lebensrealitäten in der Prostitution und will zu einem Bewusstseinswandel der Gesellschaft beitragen.
In gewohnter Wohnzimmeratmosphäre wird es um Prostitution, die Arbeit und Erfahrungen der beiden Initiativen und um die Motivation der Aktivistinnen, sich gegen Prostitution zu engagieren, gehen.

Workshop für freiwillige Engagierte in der Arbeit mit geflüchteten Menschen

Mittwoch, 27.11.2019, 16-19 Uhr, im Asylzentrum, Neckarhalde 40

Der Workshop mit Women in Exile e. V. wird mit den
Teilnehmenden folgenden Fragen nachgehen:
• Was sind meine Beweggründe, mich in der ehrenamtlichen
Arbeit für geflüchtete Menschen zu engagieren?
• Was sind spezifische Erfahrungen von Frauen mit Fluchterfahrung?
• Sehe ich meine Arbeit als politisches Engagement?
Women in Exile e. V. ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen,
die sich 2002 in Brandenburg zusammenfanden, um für
ihre Rechte zu kämpfen. Ihr politisches Ziel ist eine gerechte
Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Diskriminierung, mit
gleichen Rechten für alle Menschen, egal, woher sie kommen
und wohin sie gehen.
Achtung: Teilnehmer*innenzahl max. 20
Anmeldung: Asylzentrum Tübingen, Angela Zaschka
a.zaschka@asylzentrum-tuebingen.de

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* 2019